In der Türkischen Republik Nordzypern wird man am kommenden Mittwoch zeremoniell den Opfern der Massaker von Muratağa, Sandallar und Atlılar gedenken. Vor genau 38 Jahren haben Mitglieder der griechisch-zyprischen EOKA-B die Einwohner der Dörfer Muratağa, Sandallar und Atlılar nahe der Stadt Gazimağusa nahezu komplett ausgelöscht. Dabei wurden insgesamt 126 Menschen ermordet. Lediglich zehn Dorfbewohner waren abwesend oder hatten sich versteckt, sodass sie die Massaker überlebt haben. Anfang September 1974 fand man die sterblichen Überreste der Opfer in mehreren Massengräbern in der Nähe der Dörfer. Das jüngste Opfer war ein 16 Tage altes Baby und das älteste war 95 Jahre alt. Des Weiteren wiesen alle Leichen Schuss- oder Stichverletzungen auf. Für die Opfer des Taşkent-Massakers wird ebenfalls eine Gedenkfeier stattfinden. Ebenfalls am 14. August 1974 hatten militante griechische Zyprer alle männlichen Dorfbewohner ab neun Jahren, insgesamt 89 Menschen, verschleppt und außerhalb von Taşkent nahe der Stadt Girne ermordet. Ein damaliges Mitglied der Terrororganisation EOKA-B erklärte später einem Journalisten der Zeitung Alithia, dass seine Organisation die Gräueltaten an den türkischen Zyprern mithilfe der rechtmäßigen Staatsgewalt Zyperns verübt hatte. (brt, tak)
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